Unbekannter Meister, Pradler Pietà, um 1400, Innsbruck-Pradl, Pfarrkirche Unserer
Lieben Frau Maria Empfängnis, Taufkapelle. Foto: HelmuthOehler, Innsbruck.
Sommersemester 2022
SE Die Brustwunde Christi hat mich so erschüttert.
Religiöse Kunst im öffentlichen Raum
von Innsbruck undUmgebung
(SE / 2h / 5 ECTS-AP)
Universität Innsbruck
Lektor:
Mag. Dr. Helmuth Oehler
Inhalt:
Nach einer theoretischen Einführung mit Klärung wichtiger Begriffe finden Begegnungen (Exkursionen) mit religiöser Kunst im öffentlichen Raum von Innsbruck und Umgebung statt. Entsprechende Fassadengestaltungen profaner und sakraler Architekturen ("Gnadenbilder", "Heilige", "Patrone" …), Wegkreuze ("Wegheiligtümer"), Bildstöcke, Brunnen sowie Kreuzwegstationen und Bildstöcke werden gemeinsam betrachtet und diskutiert.
Die Brustwunde Christi hat mich so erschüttert. Diese Kunstwerke sollten einst den Betrachter emotional berühren. Eine unerwartete Begegnung mit einer mittelalterlichen Pietà bei einem Spaziergang in der Innsbrucker Reichenau konnte daher auch noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durchaus dramatisch verlaufen.
Heute jedoch ist öffentlich im Stadtgebiet präsente sakrale Kunst häufig "unsichtbar". Durch die gemeinsame Besprechung wird sie in ihrer Vielfalt bewusst wieder "sichtbar" gemacht. Eine der möglichen Erkenntnisse: Sakrale Kunst im öffentlichen Raum sagt viel über die Absichten ihrer Auftrageber, über die Zeit der Setzung aus.
Lernziele:
Die Studierenden sollen
Kunst im öffentlichen Raum wahrnehmen,
die unterschiedlichen Erscheinungsformen öffentlich präsenter religiöser Kunst kennen lernen,
diese Kunstwerke als "Erinnerungszeichen" einer kollektiven Frömmigkeit lesen
die historische (gegenwärtige) Funktion der Werke erkennen,
diskutieren, warum manche sakrale Themen häufig (selten) öffentliche visualisiert wurden (werden),
dabei ihr Wissen über christliche Ikonographie erweitern,
einen Überblick über die formalen/inhaltlichen Veränderungen erhalten.
Methode:
Referate und Diskussionen sowie schriftliche Arbeiten.
Literatur:
Frank Büttner, Andrea Gottdang, Einführung in die Ikonographie. Wege zur Deutung von Bildinhalten, München 2006.
Heinrich Krauss, Eva Uthemann, Was Bilder erzählen. Die klassischen Geschichten aus Antike und Christentum in der abendländischen Malerei, München 2011 (6., durchgesehene Auflage).
Österreichische Kunsttopographie hrsg. vom Bundesdenkmalamt, Band XXXVIII, Die profanen Kunstdenkmäler der Stadt Innsbrucks, Teil 1, Wien 1972.
Österreichische Kunsttopographie hrsg. vom Bundesdenkmalamt, Band XLV, Die profanen Kunstdenkmäler der Stadt Innsbruck außerhalb der Altstadt, Teil 2, Wien 1981.
Österreichische Kunsttopographie, hrsg. vom Bundesdenkmalamt, Band LII, Die sakralen Kunstdenkmäler der Stadt Innsbruck, Teil 1 und Teil 2, Wien 1995.
Norbert Wolf, Kunstwerke verstehen und beurteilen. Eine systematische Einführung, Düsseldorf 1984.
Weitere Literaturempfehlungen werden in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.
Prüfungsmodus:
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung mit Anwesenheitspflicht; mündliche und schriftliche Referate.
Termine:
Immer montags, 14:00 - 15:30 Uhr
07.03.2022: HS I (Theologie)
21.03.2022: HS I (Theologie)
28.03.2022: EX
04.04.2022: EX
25.04.2022: EX
02.05.2022: EX
09.05.2022: EX
16.05.2022: EX
23.05.2022: EX
30.05.2022: EX
07.06.2022: EX
13.06.2022: EX
16.06.2022: EX
20.06.2022: EX
27.06.2022: SR VII (Theologie)
Einige Exkursionstermine werden geblockt. Dies wird beim ersten Termin gemeinsam besprochen.