21.01.2022
„Die Kritik nahm das Bild sehr zwiespältig auf, und widersprüchlich musste den Zeitgenossen ja auch die solcherart in Szene gesetzte, gleichsam emanzipatorische, der Aufklärung zugewandte Persönlichkeit erscheinen, die noch mit allen Requisiten des […] Hofporträts ausgestattet bleibt.
Dennoch ist gerade die intellektuelle Ausstattung des Gemäldes […] Zeugnis einer aufgeklärten Sicht auf die femme philosophe, deren physische Schönheit durchaus nicht im Gegensatz zur Ernsthaftigkeit und Breite ihres Wissen stehen muss.“
Die Gesichtsfarben „sind ikonographisch kodiert und sollten zugleich als Anspielungen auf das […] Antlitz von ‚Laura‘ und ‚Venus‘ verstanden werden, die die Kritiker […] zu ihren fiktiven Gegenstücken erkoren.“
Andreas Beyer, Das Porträt in der Malerei, München 2002, S. 241.
François Boucher
(Paris 1703 – 1770 Paris)
Marquise de Pompadour, eigentlich Jeanne-Antoinette Poisson, dame Le Normant d’Étiolles, marquise de Pompadour, duchesse de Menars (Paris 1721 – 1764 Versailles)
1756
Öl auf Leinwand, 201 x 157 cm
München
© Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Alte Pinakothek München