Wolfram Köberl (Innsbruck 1927 - 2020 Innsbruck)
Der hl. Jakobus d. Ä. und ein Engel präsentieren und verehren das Innsbrucker Mariahilf-Gnadenbild
Um 1950/55
Signiert links unten: WKöberl
Tempera auf Malkarton, 52 x 39,2 cm
Stadtarchiv Innsbruck
Sammlung Tabarelli de Fatis, Inv.-Nr. TA-2
Stadtarchiv Innsbruck
Mariahilf-Sammlung | Tabarelli de Fatis
Wissenschaftliche Inventarisierung ab 12.2020: Mag. Dr. Helmuth Oehler
"Dass wir unser Material ordnen wollen, ist sicherlich legitim.
Es sollte uns aber immer bewusst bleiben, dass eine solche Ordnung
nur eine bis auf Widerruf sein kann."1
Die Mariahilf, ein halbfiguriges Marienbild am Hochaltars des Innsbrucker Doms zu St. Jakob, wurde nach 1537 von Lucas Cranach d. Ä. (1472 - 1553) geschaffen.
Dieses prominente Gnadenbild steht im Zentrum der Sammlung von August (Innsbruck 1912 - 2002 Innsbruck) und Paul v. Tabarelli de Fatis, Vater und Sohn. Sie haben in Jahrzehnten, sehr engagiert viele Objekte und Dokumente zusammengetragen, die mit der Mariahilf in Zusammenhang stehen. Die bemerkenswerte Kollektion befindet sich nun im Innsbrucker Stadtarchiv.
Gemälde, Graphiken, Reliefs und Fotographien dokumentieren den großen Erfolg und die Verehrung der Bildfindung Cranachs, die bis heute Emotionen beim Betrachter auslöst: In der Auseinandersetzung mit dem Gemälde können Gefühle von Trost, Schutz, Hoffnung und eben „Hilf“ entstehen. Die Sammlung Tabarelli de Fatis belegt die unzähligen Wiederholungen der Mariahilf in Kirchen und an Hausfassaden. Das Marienbild wurde auch für Wohnräume als Hinterglasbilder oder graphische Andachtsbilder kopiert. Das große Gebiet der Devotionalien sowie entsprechende, umfangreiche Literatur vervollständigen die Kollektion.
1 Drechsler, Wolfgang: Das Bild vom Es. "Der Zwang zur Introspektion ist ein typisch österreichischer Zug', in: Werkner, Patrick (Hg.): Kunst in Österreich 1945-1995, Wien 1995, S. 84-92, S. 92.
Literatur:
Helmuth Oehler, Ingenuin Lechleitner (1676-1731). Hofbildhauer in Innsbruck, Leben und Werk, phil. Dissertation, Innsbruck 2008, S. 252 – S. 254, S. 376, Kat.-Nr. 6 (Innsbruck, Dom und Propsteipfarrkirche zu St. Jakob, Hochaltar, Silberaltar [erste Teile]. 1717).