#kunstzuhause
# kunstzuhause_27.04.2020
Lebenslust pur. Zuhause. Erich Heckel, Mitglied der 1905 in Dresden gegründeten Künstlergemeinschaft Die Brücke, malte 1909 diesen Blick in ein Wohnzimmer. Oder in ein Atelier? Jedenfalls schaut der Betrachter in einen als „antibürgerlich“ charakterisierten Raum, denn auf dem Sofa liegt eine junge Frau – nackt. Schläft sie tief? Oder hat sie soeben den auf sie gerichteten Blick des Malers bemerkt – und räkelt sich nun?
Der Stoffbezug des Sofas in den Farben Grün, Weiß und Rosa erzählt von einem Sommertag im Freien. Auch sonst erschaffen die von Heckel verwendeten Gelb- und Grüntöne Gedankenbilder, die mit Natur verbunden sind.
Insgesamt präsentiert das Gemälde einen Gegenentwurf zu einem „hochanständigen“ bürgerlichen Salon im deutschen Kaiserreich, fünf Jahre vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges, an dessen Ende die Monarchie und ihre Welt untergehen wird.
Das von Erich Heckel vital gemalte Interieur mit weiblichem Akt ist eines jener Bilder, die ab 15. Oktober 2020 in der VO Malerei des 20. Jahrhunderts | Teil I besprochen werden.
Erich Heckel
Liegendes Mädchen (Akt auf Sofa)
1909
© Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München
#kunstzuhause_ostersonntag_12.04.2020
Das Prinzip Hoffnung. Kraftvoll steigt Christus am Ostersonntag aus dem Grab. Sein Arm und die Kreuzfahne in der anderen Hand lenken den Blick des Betrachters nach oben. // Die vorliegende Gouache schuf der Tiroler Maler und Bildhauer Elmar Kopp (Imst 1929 - 2020 Zams) um 1965 als Entwurf zu einer geplanten Glasmalerei in einer Aufbahrungshalle in Tirol. // Prof. Kopp gestaltete zahlreiche derartige Friedhofsarchitekturen künstlerisch aus. Dabei war es dem Künstler immer wichtig, in diesen Räumen des Abschieds den Trauernden durch die Darstellung der Auferstehung Christi Hoffnung zu vermitteln, sie damit zu trösten. Dazu verwendete Elmar Kopp häufig die Technik der Glasmalerei, die vom Licht belebt wird.
Elmar Kopp
Auferstehung Christi
Um 1965
© Privatsammlung
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#kunstzuhause_06.04.2020
Blauer Himmel, rotes Kleid, gelbes Haus. Edvard Munch zeigt uns in diesem Gemälde einen Spaziergang der besonderen Art - bei sommerlichen Temperaturen. Denn die Kraft der vom Maler verwendeten Farben überzeugen den Betrachter. Und er wird erkennen, dass sowohl der Weg, auf dem die Rotgekleidete scheinbar spaziert, wie auch das Blau rechts, sich (unheimlich?) bewegen.
Edvard Munch
Frau im roten Kleid (Straße in Aasgaardstrand)
Um 1902/03
© Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München