05.03.2022
Das Kainsmal1 (Kain wird für seine Tat von Gott verstoßen, jedoch als Zeichen für seinen weiteren Schutz durch Gott mit dem sogenannten Kainsmal versehen, Gen 4,10-15)
1853
Öl auf Leinwand, 158,5 x 220 cm
Signiert und datiert links unten: F. Plattner / 1853
Innsbruck
© Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum
1 Dieser Bildtitel wurde von Daniela Reider, BMA vorgeschlagen (06.03.2022).
Zur Ikonographie:
Kain und Abel
"Adam erkannte Eva, seine Frau; sie wurde schwanger und gebar Kain. Da sagte sie: Ich habe einen Mann vom Herrn erworben.
Sie gebar ein zweites Mal, nämlich Abel, seinen Bruder. Abel wurde Schafhirt und Kain Ackerbauer.
Nach einiger Zeit brachte Kain dem Herrn ein Opfer von den Früchten des Feldes dar;
auch Abel brachte eines dar von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Der Herr schaute auf Abel und sein Opfer,
aber auf Kain und sein Opfer schaute er nicht. Da überlief es Kain ganz heiß und sein Blick senkte sich.
Der Herr sprach zu Kain: Warum überläuft es dich heiß und warum senkt sich dein Blick?
Nicht wahr, wenn du recht tust, darfst du aufblicken; wenn du nicht recht tust, lauert an der Tür die Sünde als Dämon. Auf dich hat er es abgesehen, / doch du werde Herr über ihn!
Hierauf sagte Kain zu seinem Bruder Abel: Gehen wir aufs Feld! Als sie auf dem Feld waren, griff Kain seinen Bruder Abel an und erschlug ihn.
Da sprach der Herr zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Er entgegnete: Ich weiß es nicht. Bin ich der Hüter meines Bruders?
Der Herr sprach: Was hast du getan? Das Blut deines Bruders schreit zu mir vom Ackerboden.
So bist du verflucht, verbannt vom Ackerboden, der seinen Mund aufgesperrt hat, um aus deiner Hand das Blut deines Bruders aufzunehmen.
Wenn du den Ackerboden bestellst, wird er dir keinen Ertrag mehr bringen. Rastlos und ruhelos wirst du auf der Erde sein.
Kain antwortete dem Herrn: Zu groß ist meine Schuld, als dass ich sie tragen könnte.
Du hast mich heute vom Ackerland verjagt und ich muss mich vor deinem Angesicht verbergen; rastlos und ruhelos werde ich auf der Erde sein und wer mich findet, wird mich erschlagen.
Der Herr aber sprach zu ihm: Darum soll jeder, der Kain erschlägt, siebenfacher Rache verfallen. Darauf machte der Herr dem Kain ein Zeichen, damit ihn keiner erschlage, der ihn finde.
Dann ging Kain vom Herrn weg und ließ sich im Land Nod nieder, östlich von Eden."
Gen 4,1-16 zit. nach https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/gen4.html [Zugriff 17.03.2022].
Literatur:
Oehler, Helmuth: Franz Plattner (1826 - 1887). Ein Tiroler Kirchenmaler in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, phil. Diplomarbeit, Innsbruck 1992, S. 61 f, Kat.-Nr. 3.1.2, Abb. 5.
01.03.2022
1868: Kunstgeschichte als belebender "Einfluß auf das gesamte Kunstgewerbe Tirols"
"In Tirol, das nach seiner geographischen Gestaltung und nach den Gewohnheiten der Bevölkerung dem Wellenschlag des Fortschritts weniger zugänglich ist, würde das Kunstgewerbe, gebannt in die Schranken veralteter Mittel und Formen, sichtlich mehr und mehr zurückbleiben und erlahmen, wenn ihm nicht die wohlwollende Unterstützung der Regierung so nicht möglich zu Hilfe käme."
Den "Kunstsinn" in Tirol anregen "und in edlere Bahnen" lenken
Von dieser Betrachtung ist mir aufgefallen, daß an der ersten Lehranstalt des Landes, an der Innsbrucker Universität, für jenen Zweck so wenig geschieht, während in anderen Universitäten lehrreiche Vorträge zu und über Kunstgeschichte gehalten werden, die durch Vorführung und Entwicklung klassischer Muster den Kunstsinn anregt und klärt und in edlere Bahnen lenkt." - Joseph Lasser Freiherr von Zollheim, Statthalter in Tirol (1868 - 1871), Schreiben an das Unterrichtsministerium in Wien, 05.08.1868.
Oberkofler, Gerhard: Die geschichtlichen Fächer an der Philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck 1850 - 1945 (Veröffentlichungen der Universität Innsbruck 39. Forschungen zur Innsbrucker Universitätsgeschichte Band VI), Innsbruck 1969, S. 201 f, Anm. 2.
14.02.2022
"Eine aktuelle und in die Zukunft gerichtete Kunstgeschichte steht im permanenten Spannungsverhältnis von Alt und Neu, von Geschichte und Gegenwart.
In dieser Zwiesprache zeigt sich die Vergangenheit ebenso unvorhersehbar wie die Zukunft. Die Gegenwart liefert die Fragen an die Vergangenheit, diese verändert mit ihren Antworten die Zukunft.
Ohne diese historischen Blickachsen und dem steten Anknüpfungspunkt zur Gegenwart, unter Berücksichtigung der zweifachen historischen Verankerung sowohl im Bezug auf die Entstehungszeit eines Kunstwerkes wie auch unter Berücksichtigung der historischen Bedingheit der Betrachterin, ist eine gesellschaftsrelevante Kunstgeschichte nicht möglich."
Bertsch, Christoph: Inventar: Kunstsammlungen und Nachlässe in Forschung, Lehre und kuratorischer Praxis, in: Bertsch, Christoph/Dematté, Rosanna/Mark, Claudia (Hg.): Kunst - Sammlung - Universität : Kunst in Tirol nach 1945 : Bestandskatalog der Sammlung des Instituts für Kunstgeschichte der Universität Innsbruck samt einer Dokumentation der Nachlässe und Legate sowie Kunstprojekte im universitären Raum, Band 1, Innsbruck-Wien 2018, S. 9-18, S. 17.
30.01.2022
Standfoto aus dem aus dem russischen Spielfilm "Bohnenstange" (2019) [Originaltitel: Дылда / Dylda, russisch für „Lulatsch“; internationaler Titel: Beanpole] von Kantemir Balagow.
Jan (Johannes) Vermeer
Dienstmagd mit Milchkrug (Het melkmeisje)
1658 - 1660
Öl auf Leinwand, 45,5 × 41 cm
© Rijksmuseum Amsterdam
Jan (Johannes) Vermeer
Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge (Meisje met de parel)
1665
Öl auf Leinwand, 45 × 40 cm
© Mauritshuis
16.01.2022
Julius Schnorr von Carolsfeld
Klara Bianka von Quandt mit Laute
1820
Öl auf Holz, 37 x 26 cm
Berlin
Alte Nationalgalerie
12.01.2022
Eduard Bendemann
Zwei Mädchen am Brunnen
1833
Öl auf Leinwand, 131 x 183 cm
Düsseldorf
© Museum Kunstpalast
10.01.2022
Georg Vischer
Christus und die Ehebrecherin
1637
Öl auf Nadelholz, 69,8 x 109,5 cm
München
© Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Alte Pinakothek München
06.01.2022
Pompeo Batoni
Abbondio Rezzonico
1766
Öl auf Leinwand, 300 x 200 cm
Rom
© Galleria Nazionale d'Arte Antica (Palazzo Barberini)